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Was macht einen gesunden Barhuf aus?

So einfach, wie es erst einmal scheint, was ein gesunder Barhuf ist, ist es nicht, denn es spielen viele Faktoren eine Rolle. 

 

Wichtige Merkmale für einen gesunden Barhuf sind:

  • Gutes Hornhornwachstum
  • Gute Hornqualität
  • Hohe Belastbarkeit auf verschiedenen Böden, ohne fühlig zu laufen
  • Ein wohl geformter, regelmäßiger Huf mit gesunden Strukturen

Damit diese Kriterien erfüllt werden können, ist eine regelmäßige, sachgemäße Hufbearbeitung, gute Stallhygiene, sowie angepasste Fütterung, Haltung und Nutzung unerlässlich. Trotzdem gibt es Pferde, die trotz optimalen Bedingungen nicht die besten Hufe haben. Dies hängt auch mit genetischen Faktoren zusammen, da in der Zucht selten Wert auf gute Hufe gelegt wird/bzw. schlechte Hufe toleriert werden.

 

Hufwachstum

Viele Pferdebesitzer freuen sich wahnsinnig, wenn die Hufe viel gewachsen sind. Dies ist in den allermeisten Fällen ein gutes Zeichen, kann in Ausnahmefällen, wenn Entzündungen vorlegen aber auch nicht als gut zu werten sein.

 

Denn auch bei Entzündungen im Huf kann es, wenn die Lederhaut mitbetroffen ist, zu vermehrtem Hufwachstum kommen. Ein Beispiel wäre dabei die Hufrehe, aber es ist auch bei einer Saumnandentzündung zu beobachten. Durch die Entzündung produziert der Körper übermäßig viel neues Horn, allerdings in minderwertiger Qualität. Damit der Huf wieder seine voll Stabilität bekommt, dauert es viele Monate, da das minderwertige Horn erst herauswachsen muss. Bei einem gesunden Huf spricht man von 1 Jahr, bis die Hufwand 1x heruntergewachsen ist.

 

Grundsätzlich lässt sich aber schon sagen, dass Hufwachstum eine positive Sache ist. Im Sommer wächst der Huf stärker, im Winter weniger, das ist vollkommen normal. Wird die Durchblutung durch den Untergrund und Bewegung angeregt, wird die Durchblutung der Lederhäute gesteigert und das Hufwachstum angeregt. Somit versucht der Körper zu verhindern, dass es zu mehr Abrieb als Wachstum kommt.

Gute Hornqualität

Ein Pferd muss mit allem Nötigen versorgt sein, um überhaupt gesundes Horn bilden zu können. Ist die Versorgung über das Futter nicht optimal, schaut der Körper, wo die einzelnen Stoffe am nötigsten gebraucht werden und für Hufe, Fell und Haut bleibt bei einem Mangel nicht mehr genug übrig. Eine schlechte Hornqualität kann die Folge sein, da wichtige Bausteine für gesundes Horn fehlen.

 

Auch die Haltung und Nutzung spielt eine wichtige Rolle. Der Pferdekörper steckt nicht unnötig Energie in eine gute Hornqualität, wenn diese nicht benötigt wird. Der Huf wird also erst durch Reize wirklich belastbar. Diese Reize werden zum einen durch Laufen auf verschiedenen Böden, aber auch durch Bewegung gesetzt. Die Lederhäute werden besser durchblutet und produzieren besseres Horn.

 

Auch die Genetik trägt ihren Teil zur Hornqualität bei. Pferde, die ursprünglich aus trockenen Regionen kommen, haben meist viel härtere Hufe, als Pferde aus nasseren Regionen. In der modernen Pferdezucht wird häufig leider wenig Wert darauf gelegt, dass die Pferde gute Hufe haben bzw. werden schlechte Hufe einfach in Kauf genommen.

 

Ist ein Pferd dauerhaft beschlagen, ist ein Huf nicht so widerstandsfähig wie ein gesunder Barhuf, da dem beschlagenen Huf die Reize fehlen, gutes Horn zu produzieren. Das heißt nicht, dass jedes beschlagene Pferd eine schlechte Hornqualität hat, aber das Horn muss durch den Beschlag als Schutz weniger aushalten.

 

Auch eine angepasste Hufbearbeitung unabhängig davon, ob barhuf oder mit Beschlag ist wichtig und trägt ihren Teil zu einem Huf mit gesunder Hornqualität bei.

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