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Hilfe Matsch - Pferdehaltung im Winter

Der Winter oder das, was in unserer Gegend an Winter übriggeblieben ist, stellt viele Pferde, Stallbetreiber und Pferdebesitzer vor eine Herausforderung in Sachen Haltung. Denn großflächig befestigte Flächen, auf denen sich die Pferde möglichst lange frei bewegen können, sind häufig nicht in ausreichendem Maß vorhanden oder können nicht angelegt werden, egal ob Geld, fehlende Flächen oder sonstige Dinge der begrenzende Faktor sind.

Wer seinem Pferd freie Bewegung im Winter ermöglichen möchte, hat häufig MATSCH-ALARM! Die Böden leiden unter der Dauerbelastung, Grasnarbe bleibt meist keine mehr übrig, der Reiter kann sein Pferd häufig unter einer zentimeterdicken Matschkruste freilegen oder verzweifelt an einem nassen, dreckigen Pferd sofort und die Pferde stehen oft im Nassen. Alternativen sind oft Boxen mit befestigten Paddocks, Führanlage und möglichst viel Auslastung unter dem Reiter. Also egal wie, für alle Beteiligten, ob Pferd oder Reiter sind häufig viele Kompromisse einzugehen, um die dunkle Jahreszeit zu überstehen.

 

Natürlich sollte kein Pferd dauerhaft im Nassen stehen und die Hufe und Beine die Möglichkeit haben, zwischendurch zu trocknen. Doch Matsch an sich ist meist kein Problem, aber Matsch in Kombination mit den Ausscheidungen der Pferde durchaus schon. Regelmäßiges Abäppeln mindert viele Probleme. Gerade die Beine (Maukegefahr) und Hufe (Strahlfäulegefahr) sollten im Auge behalten werden. 

Matsch und Hufe, das sagen wir dazu:

Natürlich freut sich jeder Hufbearbeiter, wenn er nicht knietief durch den Matsch muss, zumindest die Pferdebeine und –hufe einigermaßen sauber sind und ein befestigter gerader Boden zur Verfügung ist, um anständig arbeiten und das Pferd beurteilen zu können. Dem Werkzeug tut Matsch nicht gut, die Raspel wird stumpf und setzt sich zu, genaues Arbeiten wird fast unmöglich. Und auch der Pferdebesitzer bekommt mehr für sein Geld, wenn die Hufe sauber sind, denn genaues Arbeiten ist nur möglich, wenn das Werkzeug funktioniert und der zu beurteilende Huf nicht unter dem Matsch verschwindet.

 

Sollte der Strahl bzw. die Strahlfurchen von Strahlfäule befallen sein, tut dem Pferd den Gefallen und wartet nicht, bis es wirklich schlimm ist. Lasst euch zeigen, wie ihr die Strahlfäule am besten behandelt, achtet auf Stallhygiene (was auch die Hygiene auf Paddock oder Matschkoppel einschließt) und behandelt lange genug, dass die Strahlfäule wirklich verschwindet und es nicht nur besser aussieht, sonst habt ihr das gleiche Problem bald wieder. 

Unsere Pferde und Matsch:

 

Jede Haltungsform hat ihre Vor- und Nachteile. Wir halten unsere Blondies ziemlich naturnah im Offenstall. Der Stall ist groß, luftig, befestigt, teilweise mit Grünschnittkompost eingestreut und trocken, die Winterweide nicht komplett eine Schlammwüste, aber es gibt in unseren nassen, milden Wintern Matschstellen, durch die sie durchmüssen, aber sich nicht dauerhaft darin aufhalten. Außerdem wird täglich abgeäppelt. In den 6 Jahren, in denen wir die Pferde so halten, hatten wir (*** feste auf Holz klopf***) keine Probleme mit Strahlfäule, was uns zeigt, dass der Matsch zwar nicht optimal ist, aber an den Strählen keinen Schaden anrichtet. Wir schauen allerdings schon, dass die Hufe regelmäßig abriebintensivem Boden ausgesetzt sind, damit sie widerstandsfähig bleiben. Die Runden, die sie bei Matschwetter gehen, sind meist barhuf zu bewältigen, denn auch wenn die Hufschuhe schnell an- und ausgezogen sind, einigermaßen sauber müssen die Hufe schon sein.

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